Den ganzen Juni haben wir am Sandsjön auf dem Campingplatz Sandsjögarden verbracht. Unser Standplatz den wir im Mai bezogen haben erweist sich als genial, da bei Regen das Wasser rundum abläuft. Auf der Campingwiese bleibt der Regen oft etwas länger liegen. Wir haben es gemütlich hier. Der Platz ist ruhig und man hat alles was man braucht. Zwei Toiletten und zwei Duschen (plus zwei Plumpsklo und zwei gemeinsame Duschen) ist zwar etwas wenig, aber wenn nicht gerade Mittsommernacht ist, ist es ausreichend. Wer viel Luxus braucht, der ist hier fehl am Platz. Wer aber die Einfachtheit liebt und viel grün rundum, der wird sich hier wohl fühlen und nichts vermissen.


Anfang Juni hat unser treuer Staubsauger den Geist aufgegeben. Er hat ganz langsam aufgehört zu "atmen" und nach dem letzten Atemzug war er ausgehaucht und es war kein Ton mehr aus ihm zu holen. Da wir total auf einen Staubsauger angewiesen sind, da wir sonst in Katzenhaaren ersticken würden, habe ich mich online beim grossen Doppel-M umgesehen. Mühsam habe ich die Artikelbeschriebe der Staubsauger bei Herr Guugel übersetzt um danach in den Agb`s zu lesen, dass wir eine falsche KK haben. Auch eine Mail, wieder mühsam mit Guugel übersetzt, hat keine positiven Ergebnisse gebracht. Nun, da der nächste Doppel-M in Umea ist (240 km), musste eine andere Lösung her. Wir haben dann beschlossen zum Järnia nach Sorsele zu fahren (34 km) um dort unser Glück zu versuchen. Und siehe da!!! "Unser" Staubsauger stand dort in diesem Laden und wurde auch sofort von uns gekauft (es war der letzte). Zuhause dann die grosse Überraschung: Die dringend benötigte Düse fehlte! Was jetzt? Zurückfahren und auf die Bestellung der Düse warten? Fluchen nützt in so einem Fall leider auch nichts *lach*.

Nach kurzem überlegen kam mir dann die Idee es mit der Düse vom alten Sauger zu versuchen. Leider passte sie aber erst als Tony sie zurecht gefeilt hat. Aber ich bin froh diese Lösung gefunden zu haben.


Ach ja, so sieht es ungefähr aus wenn wir waschen. Eine immer wieder gestellte Frage: Wie wäscht ihr eure Wäsche?, wäre jetzt also geklärt *zwinker*. Da wird jede Ecke gebraucht um Wäsche daran zu trocknen. Für grosse Teile hat es hier eine Wäscheleine, dafür muss es aber trocken sein (und am besten leichten Wind *lach*). Wenn es regnet stellen wir den Wäscheständer in das Vorzelt und nehmen Stück für Stück in den Wohnwagen zum trocknen.

So, das wäre nun auch geklärt *lach*.

Vom 6. - 8. Juni tobte ein heftiger Sturm hier. Tony hat das Vorzelt nochmals besser abgesichert und ich habe gehofft dass die Bäume da bleiben wo sie sollen. Erst zwei Tage später habe ich die umgestürzten Bäume entdeckt die dem Sturm nicht trotzen konnten. Unser Zelt blieb standhaft und endlich konnte ich (nach zwei stürmischen Nächten) wieder mal richtig schlafen. Nicht auszudenken wenn eine der grossen Kiefern die hier überall stehen, auf unseren Wohnwagen gefallen wäre.

Am 10. Juni hat Tony plötzlich bemerkt dass der Abwassertank nie richtig voll wird. Hä? Nach einer Kontrolle hat er bemerkt dass da was rinnt. Die Steckverbindung zweier Rohre haben sich gelöst und tja, wo laufen die durch? Unter dem Wohnwagen, logisch oder?

 

Tony musste also irgendwie da ran kommen. Schliesslich blieb uns nichts anderes übrig als unser liebevoll eingerichtetes Vorzelt teilweie von "Möbeln" zu befreien. Tony ist dann da drunter gekrochen und hat die Verbindungen wieder zusammengefügt. Nur gut war die Stelle wenigstens zugänglich und war da nichts defekt.

 



Insider wissen dass ich leidenschaftliche Pilzlerin bin und ich auch hier oft auf der Jagd bin.

Noch nie habe ich in "Lappland Morcheln" gefunden, und ich wusste ehrlich gesagt auch nicht ob es die hier wirklich gibt. Dann stand sie plötzlich vor mir, meine erste Lappland-Morchel *stolz guck*. Ich habe ja übehaupt nicht mehr damit gerechnet, ausserdem war es viel zu trocken hier. Einige Haushalte hatten ja schon Probleme mit der hauseigenen Quelle. Trotzallem stand sie aber dann vor mir. Zufällig weil ich ein Stück Apfel in den Wald werfen wollte. Acht Stück habe ich gefunden und bis jetzt keine anderen mehr. Bald gibt es aber Kiefer-Steinpilze und Birkenpilze. Ich freue mich 

Am 13. Juni haben wir einen Ausflug nach Slagnäs (unser Winterquartier) gemacht. Wir haben unser Winter-Stuga definitiv reserviert und zugleich erfahren dass Toby (der Besitzer) nun also zwei Interessenten für den Campingplatz gefunden hat. Vermutlich werden wir also dann beim neuen Besitzer zur Miete sein. Wir hoffen dass sie dann auch so nett sind wie Toby und sein Bruder.  Ich werde hier sicher berichten.

Tony war dann noch am Skelefteälven (Fluss) angeln und ich habe meine Lieblingsplätze besucht.


Am Skelefteälven herrschte Hochwasser. Da wo die Birken stehen wäre sonst Land und die Stege standen total im Wasser. Ein paar cm noch und wir hätten sie nicht benützen können.


 

Tony hat vier Äschen aus dem Fluss geholt, die Zuhause sofort eingefroren wurden. Er hätte nie gedacht dass die Fische trotz des Hochwassers so gut beissen.



Ich habe also meine Lieblingsplätze besucht und habe viele Schritte gemacht. Ich habe Lorcheln gefunden, aber leider keine Morcheln. Trotzdem war es ein total schöner Tag und ich habe ein paar schöne Bilder machen können.

Am 15. Juni sind meine allerbeste Freundin Patrizia und ihr Mann Benj hier angekommen. Sie sind eine Woche geblieben und wir waren viel zusammen unterwegs. Ich habe die Zeit mit meiner Freundin sehr genossen. Wir hatten vie Zeit füreinander und haben viel gequatscht. Die Männer waren oft angeln und haben schöne Beute nach Hause gebracht.


Manchmal haben wir in einem Grillhäuschen am Fluss die frischgefangenen Fische direkt am Feuer zubereitet. Dazu sind wir durch die absolute Wildnis gewandert, um dahin zu kommen. Unvergessliche Erlebnisse, von denen wir bestimmt noch lange erzählen werden.

 

Und als wir einmal so durch die Moorlandschaft gewandert sind, bin ich plötzlich ins Leere getreten. Plopp und da war ich auch schon fast bis zum Knie im Sumpf. Es ist unglaublich schnell gegangen, ich hatte keine Chance zu reagieren. Nur eine Sekunde und schon hat es geploppt, unglaublich und sehr beeindruckend!

Den Rest des Weges musste ich mit "pflotschnassem" Schuh gehen.


Mittsommernacht (21. Juni) haben wir mit den Freunden am Juktan und später am See verbracht.

 

Der Juni war also sehr vielfältig, wir haben vieles erlebt, waren sehr viel am Fluss und ich im Wald. Leider haben wir nach dem sechsten Elch Anfang Juni nie mehr einen gesehen.

Ende Juni hat es nun öfter geregnet, was auch gut ist. Es war ja sehr trocken. Schon wegen der Pilze ist Regen gut *lach*.

Ich hoffe dass ich im nächsten Monat von vielen Pilzen berichten kann, die ich gefunden habe und sich meine getrockneten Vorräte wieder auffüllen.

Was blüht denn im Juni? Wie weit ist die Natur?

 


Mitte Juni zeigen sich schon rote Beeren an den Blaubeersträuchern (erstes Bild). Der Hartriegel (zweites Bild) zeigt ihre hübschen Blüten und begrüsst dich am Rand von Sumpf und Wald. Die Tannspitzen (rechtes Bild) wären theoretisch erntebereit um Honig oder Sirup daraus zu machen.


Die verschieden farbigen Veilchen (erstes Bild, hier in gelb)  erblühen erst Anfang bis Mitte Juni. Auch im Juni sieht man überall in der Landschaft grosse Flächen mit Storchschnabel (zweites Bild). Und ja, der Flieder (drittes Bild) blüht tatsächlich erst im Juni. Nicht so üppig wie bei uns, aber Ende Juni hat er alle Blüten geöffnet.

Das hier sind nur ein paar Beispiele. Ich muss noch erwähnen dass man hier Mitte Juni Lorcheln und Morcheln finden kann. Ohne weiteres kann es vorkommen dass um diese Zeit auch schon Steinpilze zum ernten bereit stehen.