Der Juli fing so an wie der Juni, nämlich mit einem "Unfall". 

Es war also der 1. Juli als Tony mit seinem Boot zum angeln auf den Sandsjön fuhr. Ich wollte inzwischen mal ein bisschen nach Pilzen Ausschau halten und mich bewegen. Als ich nach einem Stündchen zurück kam, war der ganze Vorzelt-Boden nass. Überall Spuren mit viel Sand. Hä? Ich stutzte. Was ist denn los? Die Spuren führten in den Wohnwagen. Die Kleider von Tony überall verteilt, "pflotschnass" ... triefend und hä? Auch im Wohnwagen drin alles nass und Spuren. Ich erschrak. Ist da was passiert? Ich rief in den Wohnwagen. Ein zögerliches HIER aus dem Bad. Hmmm .... was mir dann Tony erzählte gebe ich euch jetzt mal so wider, wie er es den anderen erzählt hat:

 

Heute wäre ich beinahe im arschkalten See ersoffen. Ich war am schleppen und plötzlich löste sich der Elektro-

Motor. Vermutlich wurden die Feststell-Schrauben durch die Vibration locker.  Das Boot machte einen Schwenker und brachte den Campinghocker auf dem ich sass ins kippen und ich fiel samt den Kleidern und Thermojacke ins kalte Wasser. Dass der Campinghocker keine gute Idee war weiss ich schon und dass die Schwimmweste nur im Boot lag anstatt angezogen war auch fahrlässig. Nun, trotz allen Versuchen gelang es mir nicht in den Kahn zurück zu steigen und es wurde sehr ungemütlich für mich, ich glaubte ersaufen zu müssen. Zum Glück war ich nur etwa 100 Meter vom Ufer entfernt und konnte nach Hilfe rufen. André, der Koch vom Camping rannte und kam mit einem (Schweizer) Gast vom Platz per Ruderboot um mich zu retten. 

Fazit:

Ab sofort nur noch mit ANGEZOGENER Weste ins Wasser! Und: KEIN Campingstuhl mehr im Boot!

Tony kaufte ein paar Tage später in Storuman einen neuen Elektromotor, da der andere abgesoffen ist. Ausser dem liegen auf dem Grund des Sees eine Angelrute und ein Lederhut, der ein Geschenk eines Freundes war. Die erst zwei Tag alten Crocs von Tony wurden an Nachbars Strand angeschwemmt, so wie ein Paddel das er auch verlor.

Wieder einmal hat uns dieses Erlebnis gezeigt wie schnell irgend was ist und dass man wirklich jeden Tag geniessen soll.

André (der die Situation erkannte und sofort gehandelt hat), bekam ein Schweizer Taschen-Messer von Tony, der Gast eine Flasche guten Wein den wir zufällig mit hatten.

Sandra (die Frau von André) hat mir danach erzählt dass ganz viele Gäste Tonys Hilferufe gehört haben, aber nur gelacht, weil sie an einen Witz dachten. Während dem André schon gerannt ist, haben sie noch immer gelacht. Erst als sie ihnen zu rief, dass sie es nicht witzig findet wenn jemand ertrinkt, erst da gaben sie Ruhe. Und obwohl es an jenem Tag viele Gäste auf dem Platz hatte, kam nur ein einziger um André zu helfen! Das gibt mir schon sehr zu denken!

 

Mit diesem Boot geschah das Unglück.

 

Tony mit dem Retter. Danke André dass du ohne zu zögern geholfen hast!!!


Wir haben viel Zeit am Juktan verbracht. Da Tony im Sandsjön keinen einzigen Fisch gefangen hat (und letztes Jahr praktisch jeden Tag!), hat er es öfters am Fluss versucht. Auch dort war schlecht, aber immerhin ein paar wenige Fische hatte er an der Angel. 

Dann am 9. Juli (Geburtstag von Tony) fuhren wir zum Fluss, an die Stelle wo wir die Füchse sahen. Ich sagte zu Tony, dass wir heute ein besonderes Tier sehen, da ja sein Geburtstag ist und ich es so bestellt hätte. Und tatsächlich beim nach Hause fahren war da plötzlich eine Elchkuh mit ihren zwei Babies. Das war so toll!!

 


Das Bild mit der Elchkuh und den Babies musste ich leider sehr stark bearbeiten da es draussen etwas dämmerig war.  

 

In der Nacht zum 21. Juli haben wir am Fluss geschlafen. Die halbe Nacht konnte ich am anderen Fluss-Ufer Biber beobachten. Leider auch hier wieder schlechte Bilder. 


Da wir im Auto ein Bett eingebaut haben, wollte ich endlich mal am Fluss Juktan schlafen. Das wollten wir letztes Jahr schon, haben es aber nie gemacht. Leider bekamen wir aber beide so starke Rückenschmerzen, dass wir morgens um vier völlig kaputt abgebrochen haben. Wir müssen uns noch Matratzen-Auflagen besorgen, so geht das nicht. Aber immerhin war es ein Erlebnis.

Am 22. Juli sind wir zum Camping Slagnäs gefahren und haben uns hier nun eingerichtet. Nach dem wir im letzten Jahr insgesamt 9 Monate hier waren, ist es doch schon ein bisschen unsere zweite Heimat. 

Auch hier beissen die Fische in diesem Jahr schlecht. Aber es kann ja nicht immer so paradiesisch wie im letztes Jahr sein. Jedenfalls reicht es unsere Vorräte aufzufüllen und hin und wieder davon zu essen. 

Ich werde den Rest des Monates noch benutzen um Beeren zu sammeln und diese Vorräte auch noch aufzustocken. 

Anschliessend noch ein paar Bilder.