2020 war bis jetzt ein besch ..... eidenes Jahr. Erst Corona und die Folgen und nun ... Aber alles der Reihe nach.

Der Juli fing gut an. Das Wetter perfekt für uns, meistens nicht mehr sehr heiss und da es geregnet hat, war auch keine Walbrandgefahr mehr und wir konnten endlich die Grillstelle einweihen hinter der Stuga.

Bei Eveline kam ihr Sohn zu besuch und trotz Corona konnten wir auch mal etwas zusammenhocken (draussen und mit Abstand selbstverständlich) und quatschen. Tony hat über 60 teilweise eingewachsene Weidegitter in die Scheune getragen, hat die Bäume und Umgebung von kilomterlangen Zaunbänder befreit, die Weide-Pfosten von  hunderten von Isolatoren befreit und alles schön gestapelt und verräumt. Viele Tage hat er geschuftet. Er hat auch am Dach von Eveline`s Haus  Dachkännel geflickt, einen Wasserablauf für eine Waschmaschine gemacht, hat ihr um die Häuser gemäht, dutzende von Wasserkübel die überall standen verräumt, hat überall geholfen wo man ihn brauchte. 

So dachten wir dass wir einen Ausflug nach Slagnäs "verdient" hatten und fragten Eveline ob sie uns die Katzen füttert. Das hat sie dann getan.

Wir waren also vom 13.-16. zum Slagnäs-Camping. Tony hat geangelt. Geschlafen und gelebt haben wir im Bus. Es klappte alles wunderbar. Danach wollten wir noch ein Nacht irgendwo in der Natur schlafen und sind zum Bergnäsdammen gefahren. Dort hat Tony geangelt und ich wanderte ein bisschen über Stege und Sümpfe und fotografierte. Es war ein toller Tag. Geschlafen haben wir dann an einem See und dort haben uns dann Seidenschwänze (Vögel die es hauptsächlich im Norden gibt) überrascht. Ein total schöner Tag. ♥ 

Gut gelaunt kamen wir nach Hause. Aber wir merkten dass der Haussegen schief hing. Das hat sich aber später wieder eingerenkt (dachten wir).

Dann hat Tony weiter Bänder eingesammelt und so weiter. 

Der Sohn von Eveline reiste wieder zurück in die Schweiz. Ich machte einen Waschtag.

Am Sonntag, 26. Juli haben wir beschlossen einen Ausflug zu den nahen Mårdseleforsen zu machen. Tony wollte angeln und ich etwas Moltebeeren sammeln. Es war ein so schöner, eigentlich perfekter Tag! Abends wollten wir noch grillen. 

Als wir nach Hause kamen, merkten wir schon die etwas angespannte Stimmung. 

Tja, und was soll ich sagen ... an diesem Tag beschlossen wir dass wir schweren Herzens das Bagarstuga wieder verlassen und nie mehr zurückkehren werden.

Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen. Es ist wie es ist und es waren trotzdem zwei schöne Monate im Bagarstuga in der Wildnis. Alles andere war halt Pech. 

Ich habe aber eine Zusammenfassung der Ereignisse geschrieben, und wen es interessiert kann das bei mir anfordern. 

Für mich sind solche Geschehnisse immer erst fassbar wenn ich sie aufschreiben kann. 

Wir haben also noch am selben Nachmittag bei Ronny (Campingbesitzer in Slagnäs) angefragt ob er uns eine Stuga vermieten würde. Er hat uns dann einen sehr guten Vorschlag gemacht den wir angenommen haben. Bis auf den letzten Centimeter vollbepackt sind wir morgens um 4 in Lycksele los gefahren. Die Miniküche, das Bett und die anderen Möbel mussten wir dort lassen. Man kann sagen wir sind geflüchtet und wir waren froh als wir auf der Dorfstrasse waren und Richtung Norden fahren konnten. Eveline war so unberechenbar und hatte zwei Gesichter. Da wusste man nicht was noch kommt.

Wir sind nun also seit dem 27. Juli hier auf dem Slagnäs-Camping, wo wir im 2016/17 für 9 Monate gewohnt haben. Nicht im selben Haus, aber der Ausblick genau auf das selbige. Wir dürfen so lange bleiben wie wir möchten und hier kamen wir erst mal zur Ruhe und konnten unsere Gedanken sortieren.

Leider spuckte am zweiten Tag auch mein Rücken wieder mal ganz heftig, aber momentan erholt er sich wieder. Bestimmt kann ich auch bald wieder meine Medikamente absetzen. Zwei Tage rumhängen haben da auch viel dazu beigetragen, dass er sich nun wieder beruhigt.

Ich konnte hier in den letzten Tagen schon viele Moltebeeren sammeln und es werden bestimmt noch ein paar Blaubeeren dazu kommen. Leider kann ich nicht im selben Umfang sammeln wie sonst, weil ich ja noch schonen muss. Tony hat mich aber etwas unterstützt dabei. Das finde ich total lieb, denn er mag die Molte gar nicht.

 

Das Leben geht weiter. Nun müssen wir uns wieder neu orientieren und unser Leben neu sortieren. Aber das schaffen wir. Ein paar Ideen haben wir schon. 

 

Noch ein Corona-Update:

Schweden hat jetzt meistens weniger Ansteckungen als die Schweiz. In der Schweiz steigen die Fälle aktuell wieder etwas an, währenddem sie in Schweden langsam aber stetig sinken. Wir werden sehen wie es weiter geht.

Allen die das lesen wünsche ich nun einen schönen August und bleibt gesund!