Den ganzen Juli waren wir auch auf dem Sandsjögarden. Wir sind schon ca. 70 Tage hier auf dem Platz und es ist noch immer spannend. So oft wie möglich sind wir in der Natur, am angeln oder in den Wäldern und obwohl das warme und sogar teilweise heisse Wetter nicht ideal ist für das Pilzwachstum, geniessen wir es trotzdem.

An einigen Tagen gab es hier Temperaturen von 32° , Nachts kühlt es dann ab bis 12 - 14° oder sogar tiefer als 10°. Einige Campinggäste haben im Sandsjön gebadet. Schwüle Nächte gibt es hier nicht.

Am 2. Juli war das Wettangeln am Sandsjön. Es waren 17 Boote auf dem See und jeder wollte am meisten Fische raus holen. Die Fische wurden dann gewogen und der Gewinner hat Bargeld oder Sachpreise gewonnen.

Tony hat nicht teil genommen. Er findet dieses Kampfangeln nicht so cool, so wie ich auch nicht. Lieber sind wir in aller Ruhe am Fluss oder auf dem See. Geniessen gehört ja auch noch dazu.

Angeln um Trophäen zu sammeln ist nicht so unser Ding. Der See wird aufgewühlt, die Fische eingeschüchtert und mit geniessen hat das nichts mehr zu tun. Trotzdem war es interessant zu sehen wie sich der Platz mit Menschen füllte. Am Nachmittag hat es dann heftig geregnet.


Am 9. Juli hatte Tony Geburtstag. Nicole hat uns ein Päckchen geschickt und und mit Schokolade und Hefte versorgt. Wer hat schon Bärner Schoggi in Lappland *lach* Ausserdem habe ich bei Melanie, einer lieben Bekannten einen Gurt machen lassen für an meinen Foto-Rucksack. So kann ich meine Regenjacke aussen ran hängen und muss sie nicht innen verpacken wo sie meinen Objektiven Platz weg nimmt.

Am selben Tag haben wir Ela und Piet aus Deutschland kennen gelernt. Wir verbrachten einen tollen Abend am Feuer und quatschten und hatten es lustig. Ich hoffe sehr wir bleiben in Kontakt. Manchmal gibt es Menschen im Leben, bei denen stimmt sofort alles. Man hat das Heu auf derselben Bühne und irgendwie braucht es gar nicht viele Worte damit man weiss was der andere meint. Ein bekannter Autor (Alberto Espinosa, Club der roten Bänder) würde sie Gelbmenschen nennen. Die Bezeichnung stammt von ihm, einfach weil ihm gelb so gefällt. Gelbmenschen sind Menschen die dir in deinem Leben begegnen und du sofort spürst dass man sich versteht, eine Art Verbundenheit, die es sonst nicht so gibt. Gelbmenschen kann man nur einen Augenblick lang treffen, ein paar Stunden oder ein halbes Leben kennen. Man kann sie nach langer Zeit wieder treffen und braucht dann keine grossen Worte. Da stimmt einfach alles. Gelbmenschen sind etwas mehr als Freunde. So auch Ela und Piet. Ela ist definitiv einer meiner Gelbmenschen in meinem Leben (by Dany).

Anmerkung: Wer das Buch von Espinosa kennt, weiss dass er sagt, dass dich ein Gelbmensch aufwachen sehen muss und du ihn (das hat nix mit Beziehung zwischen Mann und Frau zu tun!). Ich finde aber Gelbmenschen müssen das nicht zwingend. Das Wichtigste ist, dass ein Gelbmensch dich ein bisschen verändert, dich berührt und ihr euch ohne Worte versteht. Gelbmenschen sind einfach was ganz besonderes ☺




Am 19. Juli haben wir Corinne vom Flugplatz Arvidsjaur abgeholt. Sie ist eine Woche hier geblieben. Corinne hat Fondue mit gebracht und wir haben es genossen. Da es recht heiss war, konnten wir nicht so viel machen. Trotzdem waren wir am Fluss und haben gegrillt. Die Mücken waren zwar sehr lästig, aber man gewöhnt sich irgendwie daran. Einmal waren wir auf dem Sandberg wo man tolle Aussicht genoss und absolute Ruhe. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und wir brachten Corinne wieder zum Flugplatz.

Dann eines Tages war ein Filmteam (SF) auf dem Campingplatz. Die Campingplatz-Betreiber waren vor einiger Zeit ausgewandert (Schweiz). Nun wird es wohl eine Folgesendung geben und aus diesem Grund waren sie ein paar Tage auf dem Platz. Man hat uns auch interviewt und jetzt bin ich mal gespannt ob davon was zu sehen ist.  

Wie immer waren wir viel am Fluss und in der Natur. Ich habe viele Fotos gemacht und war oft gucken ob ich Pilze finde.





Eines Abends gab es am Sandsjön einen schönen Regenbogen und am gegenüber liegenden Horizont einen Feuerhimmel.


 

Ausser sehr viele vermadete Rauhfussröhrlinge habe ich eigentlich keine Pilze gefunden. Ich warte noch immer bis ich Kiefer-Steinpilze finde.

Bald wird es Pfifferlinge geben (hoff).


Alles in allem war es ein spannender Monat. Abwechslungsreich und mit vielen interessanten Erlebnissen. Hier nochmals ein paar Impressionen.




 

Ende Juli habe ich die ersten Moltebeeren gefunden. Und kurz darauf auch Blaubeeren. Ich habe schon Konfi eingekocht.




 

 

Diese junge, erst flügge gewordene Bachstelze hat uns jeden Tag am Zelt besucht. Zeitweise mussten wir sie vor den Katzen beschützen weil sie so nah an das Netz kam. Jetzt ist sie ausgewachsen und sie kommt noch immer jeden Tag. Gerade habe ich beobachtet wie sie den Platz vor dem Zelt verteidigt, indem sie einen anderen Jungvogel verjagt.

Wenn wir hier in ein paar Tagen gehen, dann werde ich den kleinen Kerl vermissen ♥


 

 

Was blüht denn im Juli? Wie weit ist die Natur?

 

Um es vorweg zu nehmen: Es blüht hier im Juli grandios! Ausser Bärlauch und Spitzwegerich und Brennessel die ich tatsächlich nur einmal in einem Ziergarten entdeckt habe,  gibt es hier fast alle Kräuter und Blumen, die es bei uns auch gibt.

Es blühen (!) Flieder (in Gärten gesetzt, nicht wild) bis Ende Juli, Margeriten, kleines Weideröschen, Schafgarbe, Löwenzahn, Rotklee, Vogelwicke, Rainfarn, Sumpfblutauge, echte Goldrute, Milchlattich, Sumpfherzblatt, Baldrian, Engelwurz, Eisenhut, Storchschnabel und viele viele mehr. Ich füge hier anschliessend ein paar Bilder ein. Das sind aber nur ein paar Beispiele.

Wie immer sind alle Bilder durch anklicken vergrösserbar.






Sorry für die schlechte Bildqualität beim Herz-Sumpfblatt. Ich wollte es euch aber unbedingt zeigen und ich hatte nur dieses eine Bild.