Eine Woche bevor wir abgefahren sind, haben wir uns also in "Halb-Quarantäne" begeben. Wir haben nur noch eingekauft, es fanden keine Treffen mehr statt. Am 16. Juni morgens um fünf sind wir los gefahren und 15 km vor Baden-Baden haben wir gefrühstückt. Wir haben den leckeren Zopf angeschnitten, den wir von unserer Nachbarin Susanne bekommen haben. In der fränkischen Schweiz haben wir Mittag gegessen und um 16. 00 Uhr waren wir in der Umgebung Dessau. Der erste Stellplatz den wir angesteuert haben war beim Jachthafen. Leider war niemand dort und es gab auch keine Info über Preis. Ausser dem wussten wir auch nicht wo der Strom sein soll (den brauchten wir für unsere Kühlbox) und auch ein Klo oder Dusche fanden wir nicht. So fuhren wir den nächsten Platz an beim Sport-Flugplatz. Dort hätte alles gepasst, aber da war eine Infotafel, dass nur deutsche Mitbürger erwünscht sind. Ups...nö...das geht GAR nicht. Also sind wir weiter gezogen. In Coswig fuhren wir zum Hotel Fichtenbreite. Dort empfing uns dann eine Dame und zauberte sogar Strom aus einer Garage. Klo gab es zwar nicht, weil anscheinend das Hotel geschlossen war, aber wir durften legal auf einem Platz hinter dem Hotel schlafen. Wir haben 15 Euro bezahlt. Ganz schön viel für fast keinen Service, aber sie war nett und wir waren froh. Wir haben es als Corona-Spende angesehen. *lach* 

Am Morgen sind wir dann um 7. 15 Uhr los und die Fähre ist dann um 13.45 Uhr in Rostock gefahren. Da wir die Fahrkarte online gekauft und auch online eingecheckt haben, hatten wir nirgendwo mehr mit jemandem Kontakt. Auf der Fähre schnappten wir unseren schon in der Schweiz gepackten Rucksack und verfrachteten die Katzen in Körbe und suchten unsere gebuchte Tier-Kabine, selbstverständlich mit Masken. Ausser dass Natasha unsere Drama-Queen uns kurz mal schnell sehr laut die "Leviten gelesen" hat, ging alles gut. Die Katzen haben sich in der Kabine wohl gefühlt und wir wurden auch nicht seekrank. Nach 6 Stunden kamen wir in Trelleborg an und wir fuhren noch etwa 200 km bis zu einem Stellplatz. Erstens waren wir müde und zweitens leuchtete am VW ein Lämpchen, das eine Störung anzeigte. Ach du Schreck, jetzt mussten wir etwas unternehmen. Wir wollten uns am teuren Stellplatz (180 SKR= ca. 18 Fr.) erst mal einrichten. Es ging alles automatisch, man wählte einen Platz, bezahlte mit KK und stellte sich auf. Aber oh nein, das Stromkabel reichte nicht und es war sauheiss (fast 30 Grad), wir mussten unbedingt die Kühlbox anschliessen. Als wir dann eine halbherzige Lösung fanden, stellten wir fest, dass es der falsche Stecker war. Nun hatten wir halt das Risiko, dass Milch u.s.w. schlecht wurde. Das mussten wir eingehen. Es stellte sich aber heraus dass das nicht passierte. Nur gut hatten wir ein Daten-Volumen für das Ausland gekauft, so konnten wir recherchieren wo es eine VW-Werkstatt gab. Wir hatten Glück und es gab tatsächlich eine im Dorf. Am Morgen sind wir dann auf gut Glück (und zur Ferienzeit) in diese Werkstatt gefahren und es kümmerte sich ein Netter Mechaniker um das Auto.  Mit Müh und Not und Google-Übersetzer hatten wir kommuniziert. Erst mal machte er eine Probefahrt....hupp und schwupp war er weg. Im Auto alle Ausweise und die Katzen. Nur gut haben wir ihm noch gesagt dass Katzen im Auto sind. Nach ein paar Minuten war er wieder da, puhh. Er hat den VW an das Diagnose-Gerät angeschlossen und man fand, dass die Ad Blue-Pumpe nur sporadisch funktionierte und eine andere Fehlermeldung noch da war. Der Mechaniker nahm den VW auf den Lift und machte nochmals eine Probefahrt und am Schluss konnten wir wieder fahren. Wirklich repariert hat man aber nichts. Falls die Lampe wieder aufleuchtet müssten wir den Wagen hier ober reparieren. Das mal die Kurzfasssung. Alles in allem hat und das ein paar Krönchen und eine Stunde Zeit gekostet. Wir waren aber froh, dass ein Mechaniker so spontan Zeit für uns hatte. Die Katzen waren die ganze Zeit über im Auto und haben alles über sich ergehen lassen, fanden es vermutlich noch spannend. Um 9.15 Uhr sind wir weiter gefahren bis kurz vor Gävle. Dort haben wir uns eine Stelle im Wald ausgesucht wo wir geschlafen haben. Am morgen sind wir um 7.15 Uhr weiter und sind um 15. 00 Uhr in Lycksele ICA angekommen, dort wollten wir einkaufen. Wir hatten etwas bedenken, dass es bestimmt viele Menschen im Laden hat, da ja exakt an dem Wochenende Mittsommer war (der heiligste Festtag der Schweden), darum haben wir eine Maske eingepackt. Aber da waren gar nicht so viele und wir brauchten die Maske nicht. 

Gegen Abend sind wir bei Eveline angekommen. Das Fehler-Lämpchen hat bis jetzt nie mehr angezeigt und alles andere lief gut. 

Die ersten 10 Tage haben wir schon sehr viel gemacht am Häuschen. Wir haben einen Rasenmäher bei Bygmaxx bestellt und bei Tretti.se einen kleinen Backofen und einen Dörrautomaten. Auch bei Tretti, haben wir noch eine Mini-Küche bestellt mit zwei Kochplatten, einem Spültrog und einen Kühlschrank. 

Da Eveline nun keine Pferde mehr hat, stand "unser" Häuschen inmitten einer riesigen Blumenwiese. Das Gras war kniehoch und höher und wir hatten erst Bedenken ob der Rasenmäher sowas schafft. Aber er hat das super gemacht und ruckzuck haben wir rund um das Haus etwas gemäht. Ich habe die Wildrosen von Gras befreit und auch die übrig gebliebenen Himbeeren sieht man nun wieder. 

Tony hat angefangen Weidegitter in den Stall zu stellen und einige Dinge am Häuschen zu machen. Wir haben Mückengitter an Fenster und Türen montiert und haben alle Spälte im Haus verklebt, damit wir mal wieder schlafen konnten (72`856`498 Mücken). Bevor wir die Mückennetze montiert haben, hatte es tagsüber hunderte von Bremsen im Stuga, weil es so heiss war. Immer so zwischen 25 und 30 Grad. Nun ist es aber etwas kühler geworden. ENDLICH! 

Nun sind wir daran das Stuga etwas umzustellen und einzurichten, das braucht noch etwas Zeit. Corona macht es uns nicht leichter, da wir möglichst Läden meiden, in denen es viel Menschen hat (Ikea...). 

Corona ist auch hier oben ein Thema. Eigentlich ist alles wie bei uns: Man hält Abstand, in den Läden gibt es Plexiglas-Scheiben und überall stehen Desinfektionsmittel und Handschuhe. Wir informieren uns fleissig auf den entsprechenden Seiten über Fallzahlen und was gerade läuft. Hier wird das Thema mindestens so heiss diskutiert wie bei uns in der CH und es gibt mindestens so viele Regeln. Wenn man in den Medien liest dass die Schweden alles lasch nehmen, dann stimmt das schlicht und einfach nicht. Anzahl Corona-Todesfälle und Intensiv-Fälle sinken in Schweden stetig. Das ist schon mal positiv. Aktuell gibt es in ganz Schweden noch etwa 130 Intensivfälle wegen Covid. Niemand weiss wie das weiter geht, aber das weiss man nirgendwo. Übrigens: Västerboten Län, dort wo wir sind, ist ziemlich genau so gross wie die Schweiz, aber es gibt statt 8 Mio. Einwohner wie bei uns, nur 230`000 Einwohner. In Västerbotten Län gab es insgesamt 460 Covidfälle und davon ca. 36 auf der Intensiv. 

Ich hänge nun noch Bilder an und erscheine hier wieder im Juli. Herzliche Grüsse an alle da draussen und bleibt gesund.


Hier an der Mecklenburgischen Seenplatte, bei einem Naturschutzgebiet, holte ich (Dany) mir eine Zecke. Weitere drei Zecken vor Gävle.  Tony hat nie welche.

Wir mussten den Eingang beschatten, weil es so heiss war.  Hier stehen noch die Gatter auf der Wiese, die sind jetzt weg.