Oktober:
Wir sind mit sehr schönem Wetter in den Oktober gestartet und konnten noch manche Wanderung machen. Wir waren im schönen Kiental am Tschingelsee und sind von dort nach Griesalp gewandert. Zur Griesalp gibt es 28% Steigung (steilste Postauto-Strecke der Schweiz) und auch wenn nur eine Stunde Wanderzeit angeschrieben ist, ist das ganz schön anstrengend. Tony war nochmals mit dem Auto rauf gefahren und von dort gewandert. Leider mache ich in letzter Zeit hauptsächlich Handybilder und kann hier deswegen keine schönen Fotos beifügen.
Auf dem Campingplatz sind viele am zusammenräumen. Für die, die hier ganzjährig wohnen, ist es schwierig einfach zu gehen. Immerhin sind das ein paar, so wie auch wir.
Wir haben schon Angebote von Privatpersonen bekommen, dass wir den Wohnwagen bei ihnen auf dem eigenen Grundstück hinstellen dürfen. Aber so einfach ist das leider nicht. Hier ein Gesetz und dort eine Vorschrift, man darf dies nicht und muss das andere bedenken....Es ist fast gar unmöglich privat zu stehen.
Wir werden sehen wie es weiter geht. Der Platz ist nun bis Ende 2022 bezahlt.
November:
Natasha hat wieder angefangen zu erbrechen. Diesmal hatte sie auch einen Tag Durchfall, es ging ihr nicht so gut und gefuttert hat sie auch nicht mehr. Man kennt es ja langsam und man wird gelassener. Wir gingen mit ihr ins Mittelland zum Doc und er gab ihr eine Cortison-Spritze, die erst am zweiten Tag gewirkt hat. Wir bekamen Cortisontropfen für das nächste Mal. Selbstverständlich hoffen wir, dass wir sie nie brauchen. Inzwischen feierte Natasha den 14. Geburtstag. Es geht ihr jetzt wieder gut.
Die Coronazahlen stiegen wieder an und zur selben Zeit wurde ich krank. Als ich immer mehr Beschwerden bekam, habe ich einen Covid-Test gemacht, der dann zum Glück negativ ausfiel. Die Erkältung hat bei mir das (schon vorhandene, aber sonst leichte) Asthma ausgelöst. Ich bekam so einen Husten, dass ich zum Doc musste. Nach 14 Tagen Asthma-Spray war auch dieses Problem vorerst gelöst. Nun trage ich einen Spray bei mir, wenn ich etwas erkältet bin, denn ich habe keine Lust wieder solche Erstickungsanfälle zu bekommen. Tony bekam dann etwas verzögert auch noch in den "Genuss" der Erkältung. Solch schlimme Husten haben uns bisher noch nie gequält.
Dezember:
Es hiess, dass wir ab 1.-15. keine Waschmaschine benutzen können, weil das Sanitärgebäude umgebaut wird. Die Dusche musste man im Sommer-Sanitär benutzen, aber dort war sehr kalt. Als ich am 25. November zum duschen wollte, war tatsächlich das Gebäude schon dicht. Nur gut habe ich noch Wäsche gewaschen kurz vorher. Die Duschen im Sommergebäude zu benützen wurde zur Mutprobe. Das Wasser kam nur lauwarm und der Raum war recht kühl. So zu duschen war reiner Frust. Da es bei den Männern etwas wärmer war, duschte ich kurzerhand im Männertrakt. Es gab sowieso praktisch keine Gäste auf dem Platz und die anderen Festcamper-Frauen machten es auch so. In einer Mietwohnung würde man Mietzinsreduktion einfordern, hier muss man einfach akzeptieren. Überhaupt ist man als Festcamper immer am kürzeren Hebel. Man kann ja gehen wem es nicht passt, ein anderer wartet schon. Als Mieter hat man den Mieterschutz, als Camper rein gar nichts. Es gibt viele die uns beneiden, weil wir ja soooo viele Freiheiten haben, machen können was wir wollen, weg fahren wann wir wollen, keine Termine, absolute Freiheit, kein Hamsterrad, keine Verpflichtungen. Einfach den Wohnwagen anhängen und einen anderen Platz auf einem anderen Camping beziehen, das wird uns oft geraten. Aber so einfach ist das nicht! Wir haben ein Vorzelt gestellt in dem wir einen Boden haben, das Wohnwagendach haben wir mit einem zusätzlichen Dach gegen Undichtigkeit und Hagel geschützt und ääähhhmmm.... wo bitteschön bekommt man einen bezahlbaren Platz? Alle wollen campen, jeder sucht ein Plätzchen wo er den neu gekauften Wagen hinstellen kann. Klar kann man das Dach runternehmen und wieder aufbauen, auch der Vorzeltboden lässt sich schnell entfernen. Aber das alles ist nicht so einfach. Ausser dem: Wer gibt uns die Gewähr, dass nicht in einem Jahr dieselbe Firma unseren ausgewählten Campingplatz übernimmt?
Wir haben genauso Verpflichtungen wie Menschen die in anderer Wohnform leben, müssen uns an Gesetze halten und können nicht einfach mal ein bisschen in Urlaub machen wann und wieviel wir wollen. Auch wir müssen uns an das Budget halten, das uns unser Einkommen vorgibt. Wir haben zwar das alltägliche Hamsterrad verlassen, aber ein anderes bestiegen, in dem es halt wieder andere Probleme zu lösen gibt.
Im Naturschutzgebiet, das in unserer unmittelbarer Nähe liegt, lebt ein Rotkehlchen das öfters auf mich wartet. Ich habe wie schon im letzten Jahr, getrocknete Insekten gekauft damit ich ihm etwas anbieten kann. Inzwischen kann ich mit dem Behälter klappern und es kommt meist angeflogen und futtert dann aus meiner Hand.
Wieder mal hat sich das Covid19-Virus mutiert. Von Delta zu Omrikon. Man hofft nun, dass es das Ende der Pandemie sein könnte. Momentan sind wir in der Schweiz bei über 30`000 Angesteckten PRO TAG. In Schweden sind es 17`000. Überall steigende Zahlen.
In unserer Familie hat es im Dezember zwei Todesfälle gegeben.
Nun hoffen wir wieder mal auf ein besseres Jahr. Diesen Beitrag wie oben schon erwähnt, ohne Bilder.