2014:
Was wollen wir?
Was haben wir vor?

Es war ungefähr vor sechs oder sieben Jahren (Stand 2014) als wir mal im Urlaub im Wohnwagen auf eine Idee kamen. Wie wäre es nur im Wohnwagen zu leben?
Ich persönlich war mir sicher ICH könnte das.
Tony war sich auch sicher. Eine rege Diskussion entbrannte und wir haben geplant wie das gehen könnte und haben tagelang darüber gesprochen.
Wir haben festgestellt dass wir beide ähnlich ticken, dass wir beide noch was erleben möchten wenn wir dann keine Verpflichtungen wie minderjährige Kinder mehr haben.
Aus einer Urlaubsdiskussion wurde es ernst. Auch im Alltag sprachen wir oft davon.
Also haben wir angefangen zu rechnen und Budgetaufstellungen zu machen. Immer wieder wurde das Thema aufgegriffen und wir gingen immer mehr in Einzelheiten.
So ging das über Jahre.
Inzwischen ist uns beiden klar dass wir nach der Pensionierung von Tony noch was erleben möchten, was sehen von der Welt (Europa) oder einfach mal was Neues möchten.
Wir haben gespart und immer wieder gerechnet.
Nun könnte sich Tony im Jahre 2016 pensionieren lassen, zwei Jahre zu früh und mit finanziellen Einbussen. Da wir ein Jahr mit dem Erspartem leben können (je nachdem auch zwei), haben wir uns entschieden dass Tony ab Sommer/Herbst 2015 kündigt und wir dann ein neues anderes Leben anfangen.
Es gibt diverse Varianten und die möchte ich jetzt ein bisschen erläutern:
 
Im Sommer/Herbst 2015 kündigt Tony.
Danach werden wir definitiv mit Wohnwagen und den zwei Katzen für ca. 6 Monate nach Schweden/Lappland fahren und dort ein Stuga mieten. Das steht ziemlich fest. Das heisst, wenn es irgendwie geht und wir gesund bleiben, dann werden wir also den Winter 2016/17 in Lappland verbringen.
 
Danach gibt's Variante 1:
Wir melden uns in Schweden an, kaufen uns ein kleines Häuschen und leben fortan in Schweden.
 
Nachteil:  Als "Rentner" müssen wir im KK-System der Schweiz angemeldet bleiben und bezahlen auch die Prämien hier.
Ausserdem wären wir bei der Variante Hauskauf in Schweden wieder angebunden, das heisst wir gehen wieder Verpflichtungen ein. Nicht zu vergessen dass man ein Häuschen in Lappland schlecht wieder verkaufen könnte, wenn man später möchte.
Vorteil: Ein Haus in Schweden heisst, dass man in unserem Fall ein Haus bezahlt und dann völlig mietfrei wohnt. Die Steuern für ein kleines Haus sind tief und nicht relevant.
Allerdings wären wir sowieso ca. 2-3 Monate pro Jahr in der Schweiz.
 
Variante 1a:
Wir kaufen ein kleines Häuschen mit ein oder zwei vermietbaren Häuschen oder Zimmer und machen uns selbstständig.
 
Vorteil: Wir würden in Schweden auch in das Gesundheitssystem integriert das viel günstiger ist als in der Schweiz, da wir ja bei dieser Variante als arbeitend gelten.
(laut neueren Recherchen geht diese Variante doch nicht, da Tony fast am Pensionsalter ist. Das würde man nicht mehr tolerieren)
 
Nachteil:  Wir wären keine in der Schweiz wohnhaften Bürger mehr und hätten somit auch hier kein Anrecht mehr auf einige andere "Selbstverständlichkeiten" .
 
Variante 2:
Wir melden uns in Deutschland an und mieten (zum Wohnwagen dazu) eine kleine Wohnung.
Vorteil: In diesem Fall wären wir wieder Rentner und müssen/dürfen unsere Krankenkasse hier in der Schweiz behalten. Ich sehe es in diesem Fall als Vorteil.
Niedere Lebenskosten, vor allem im Bereich Versicherungen, Mieten und Lebensmittel. Allein für das Fleisch für die Katzenernährung würden wir einige Euros sparen! Es ginge uns finanziell gut und wir könnten öfters reisen (Wohnwagen).
Nachteil: Hohe Gesundheitskosten wegen Schweizer-Prämien.
(Laut neuerer Recherchen ist es möglich dass sich auch  eingewanderte Rentner in Deutschland krankenversichern können, allerdings würde es nicht viel weniger kosten als die Prämien in der Schweiz).
 
Variante 3:
Wir bleiben in der Schweiz angemeldet (eventuell auf einem Festplatz auf einem Campingplatz) und reisen durch Europa. Mal dort mal hier. Frei und unbeschwert. Auch in dieser Variante und auch mit Variante 2 könnten wir nach Schweden reisen und mehrere Monate dort bleiben. Da allerdings der Lebensunterhalt relativ teuer ist, wäre sicher nicht sehr viel Reisegeld übrig.
Vorteil: Ich sehe keine richtigen. Allerhöchstens dass wir die Zusatzleistungen der KK behalten können (aber auch zahlen müssten).
Nachteil: Teure Lebenskosten.
 
Wir müssen uns danach einschränken das ist klar. Das wollen wir aber so, denn Lebensqualität hat nicht der, der am meisten Geld zur Verfügung hat, sondern der der frei ist.
Wir wollen noch was erleben (auch Negatives gehört dazu) und nicht Zuhause warten bis wir alt sind und feststellen müssen, dass wir eigentlich noch viel machen wollten, nun aber nicht mehr können.
Wir wollen in die Natur, Menschen kennen lernen, versuchen neue Sprachen zu lernen, wollen uns einschränken, wollen uns auf das nötige Materielle beschränken, wollen kein Konsummensch sein und keine Menschen die aus lauter Langeweile sich selber anfangen zu bedauern. 
Auf den Tod warten können wir später noch. 
Und Fakt ist: Auch als stinknormale Bürger ohne Reisepläne oder sonst wie Ideen müssten wir uns finanziell sehr einschränken.

Update: April 2016

Wie haben wir uns entschieden?

Seit Anfang April wohnen wir nun im Wohnwagen in Ringgenberg, Berner Oberland.

Wir bleiben in der Schweiz, am alten Wohnort angemeldet und reisen als Touristen.

Ab Mai fahren wir nordwärts und in Lappland werden wir ein Jahr bleiben.

Danach ist alles offen. Wir machen zu jedem Monatsende hin einen Eintrag auf der entsprechenden Seite. Selbstverständlich mit vielen Bildern. Dazwischen gibt es Blog-Einträge.

Viel Spass beim lesen ☺


Update November 2016

Wieder haben wir viel diskutiert. Vor allem weil wir uns doch noch mal informiert haben hier zu bleiben. Wir waren uns zwar noch nicht sicher ob wir das wollten, doch Infos müssten so oder so her. Es wäre eine Möglichkeit gewesen und wir haben es wirklich in Betracht gezogen. Nach dem Winter hätten wir uns definitiv entschieden. 

Doch nach intensiver Recherche (diesmal mit dem Steueramt und anderen Ämtern) ist es nun wirklich so dass wir erstens alle unsere Einkünfte (Renten) hier oben versteuern müssten (34-38%) und die Krankenkasse definitiv in der Schweiz bezahlen müssten. So kann sich jeder ausrechnen dass man zum Leben zuwenig hätte. 

Hier ein paar Jährchen arbeiten geht nicht, denn spätestens wenn man dann Rentner ist, ist man wieder am kürzeren Hebel. Denn da wo man länger gearbeitet hat ...  Krankenkasse bleibt so oder so, da Tony schon eine Rente bezieht aus der Schweiz. 

Es ist also so, dass wir keine Wahl hätten. Das ist Fakt.

Ich möchte jetzt auch nicht weiter darauf eingehen, aber in unserem Fall geht auswandern (finanziell) nicht.

Nun werden wir also einfach mal da mal dort hin reisen, so wie wir es eigentlich mal vorgesehen hatten.